Dipl.-Ing. Thomas Echterhoff
Geschäftsführender Gesellschafter
Bauunternehmung Gebr. Echterhoff GmbH & Co. KG, Westerkappeln
Verbandspräsident
Das Jahr 2024 wird im Wohnungsbau wie auch schon im Jahr 2023 durch die Verringerung der angeschobenen Investitionen und die Kombination aus gesetzlich veranlassten zu hohen Baukosten und hohen Zinsen geprägt werden.
Eine dramatisch niedrigere Tätigkeit im Ein- und Zweifamlienhausbau, eine deutlich niedrigere Tätigkeit im Mehrfamilienhausbau werden massiv negative Einflüsse auf die Bauwirtschaft haben.
Die Frühindikatoren wie Bauanträge, Baugenehmigungen, Finanzierungsverträge zeigen alle nach unten. Unsicherheit bei Wohnungsbauförderung, überbordende Regulierungswut, politische Unzuverlässigkeit und Sprunghaftigkeit führen zu massiver Zurückhaltung aller investitionswilligen und investitionsfähigen Bauherren.
Es muss endlich ein Korrekturruck durch das Land gehen und in allen regionalen und überregionalen Vorschriften aufgeräumt und ausgemistet werden.
Auch dürfen wir keine Angst haben, EU-Regulierungswut und EU-Bürokratie in ihre Schranken zu weisen.
Der Infrastrukturbau wird auf mindestens ähnlich gutem Niveau wie bereits 2023 weiterlaufen, Deutschland ist über viele Jahre marode gespart worden, die Investitionen in Ersatzbauten sind vernachlässigt worden, alle Verkehrsträger stehen vor massiven Problemen, die Funktionsfähigkeit unseres Verkehrsnetzes zu gewährleisten.
Es wird ein schwieriges Jahr, ein sehr schwieriges Jahr.
Dipl.-Ing. Johannes van der Linde
Geschäftsführender Gesellschafter
Ludwig Freytag GmbH & Co. KG, Oldenburg
Vizepräsident
„Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung“, „Pflicht zur Arbeitszeiterfassung“ bei gleichzeitiger Vertrauensarbeitszeit, „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“, „Ersatzbaustoffverordnung“, „Hinweisgeberschutzgesetz“ etc.
Die Liste der von den zumeist mittelständischen Bauunternehmen zusätzlich zu erfüllenden gesetzlichen Auflagen wird immer größer!
Als Unternehmensgruppe Ludwig Freytag erwünschen wir uns für das gerade begonnene Jahr 2024 vor allem Planungssicherheit, verlässliche Rahmenbedingungen und die Reduzierung bürokratischer Hemmnisse, um den anstehenden umfangreichen Zukunftsbauaufgaben in den Bereichen Energieversorgung, Infrastruktur und Wohnen mit Zuversicht und Optimismus begegnen zu können.
Dipl.-Ing. Florian Kroker
Geschäftsführer
Max Kroker Bauunternehmung GmbH & Co., Braunschweig
Präsidiumsmitglied
2023 befand sich die gesamte Wirtschaft immer noch im Schatten der Auswirkungen des Ukraine Krieges, Auswirkungen und Gewöhnung des Marktes an die Zinserhöhung, enormen Preissteigerungen der Energiekosten für alle Branchen und einer unsteten Wirtschaftspolitik.
Das Jahr 2024 wird sowohl national wie auch international spannend. Die Regierungskoalition erweckt den Eindruck mehr am Machterhalt als an progressiven Lösungen zu arbeiten. Der Ausgang der US - Wahl kann die Energieversorgung Europas nachhaltig beeinflussen, ein Regierungswechsel
die Weltwirtschaft unvorhersagbar beeinflussen.
Die Aussichten für das vor uns liegende Jahr sind leider alles andere als rosig. Die Appelle an die Politik sind verhallt, wichtige Förderzusagen sind zurückgenommen, die Erhöhung der LKW Maut trifft alle Bereiche der Bauindustrie. Dadurch ist, wie in den Vorjahren, nicht nur der Wohnungsbau betroffen, sondern somit alle Bereiche der Bauwirtschaft.
Hier ist aus meiner Sicht eine Kraftanstrengung der Politik und der Gesellschaft nötig. Über alle föderalen Ebenen hinweg, ohne ideologischen Zwang, eine klare Zusage an den Standort Deutschland zu geben, Versprechen zu halten und für Planungssicherheit zu sorgen.
Die individuellen Aussichten der einzelnen Unternehmen sind so vielfältig wie die Aufgaben der Bauwirtschaft.
Dipl.-Ing. Per Carsten Meyer
Geschäftsführender Gesellschafter
WILLI MEYER Bauunternehmen GmbH, Uelzen
Präsidiumsmitglied
Für das Jahr 2024 ist es recht kurz zusammenzufassen. Wir stehen an einem Punkt in Deutschland, wo wir uns immer weiter ins Abseits manövriert haben. Das sehe ich inzwischen auch nicht nur im Wohnungsbau sondern auch in allen anderen Disziplinen am Bau so. Von den Mitteln und Kapazitäten für die Infrastruktur, der Gebäudesanierung bis zum Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ohne schlüssige und verlässliche Vorgaben aus Berlin nur ein Teil zur Umsetzung und damit Arbeit für unsere Unternehmen zu bringen. Da werden auch die angestrebten Punkte aus den Gipfeltreffen wenig dran ändern.
Die schon für 2023 dringend benötigte Verlässlichkeit in der Politik ist leider gar nicht mehr gegeben. Ohne unsere langfristigen Perspektiven haben wir in unserer Baubranche, die in längeren Zyklen agieren muss als andere Branchen, einen schweren Stand und müssen uns für dieses Jahr warm anziehen.