Mit der heute veröffentlichten Studie „Nachhaltiger und klimaeffizienter Betonbau – Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung“ liefert die Stiftung der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen fundierte und praxisnahe Empfehlungen, wie der Betonbau bereits heute maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele beitragen kann. Erstellt wurde die Studie von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Haist (Leibniz Universität Hannover) gemeinsam mit Dr.-Ing. Tobias Schack und unter Mitwirkung von Uni.-Prof. Dr.-Ing. Vincent Oettel (TU Braunschweig).
Kernaussage der Studie: Bereits mit heute verfügbaren Mitteln lassen sich die CO₂-Emissionen beim Betonbau – und hier insbesondere im Hochbau – um bis zu 50 % gegenüber dem Bundesdurchschnitt aus dem Jahr 2020 reduzieren – ohne Qualitätseinbußen oder unkalkulierbare Kosten.
„Die Bauwirtschaft steht in der Pflicht, ihren Beitrag zur Einhaltung der Pariser Klimaziele zu leisten, sagt der Vorsitzende des Stiftungsrats, Dipl.-Ing Dipl.-Wirt-Ing Frank Siebrecht. „Die Studie zeigt, dass wir nicht auf Technologien von morgen warten müssen. Wer jetzt klug plant und ressourcenschonend baut, kann sofort messbar Emissionen vermeiden.
Die Untersuchung konzentriert sich auf die Emissionen aus der Errichtung von Tragwerken und nimmt dabei insbesondere die Werkstoffe Beton, Stahlbeton und Spannbeton in den Blick. Sie basiert auf aktuellen Normen und internationalen Empfehlungen – darunter die neue DAfStb-Richtlinie zur CO₂-Minderung in Tragwerken sowie die IPCC-Ziele.
Zentrale Ergebnisse im Überblick:
- Klimaschonendes Bauen ist heute möglich: Optimierte Betonzusammensetzungen und materialeffiziente Tragwerksplanung ermöglichen bereits jetzt Einsparungen von 30 % bis über 50 % der CO₂-Emissionen.
- Recycling sinnvoll einsetzbar: Sekundärstoffe wie Hüttensand, Flugasche und Kalksteinmehl bieten großes Potenzial, insbesondere wenn diese kombiniert eingesetzt werden. Gleiches gilt für rezyklierte Ausgangsstoffe, wie Abbruchmaterialien.
- Nachhaltigkeit wird bestellbar: Durch ein CO₂-Klassifizierungssystem (z. B. CSC-Level) und die neue Treibhausgas-Minderungs-Klassifikation des DAfStb können Bauherren gezielt klimaschonende Konstruktionen ausschreiben.
- Beton bleibt unverzichtbar: Die Studie betont, dass Beton bei Infrastrukturbauten auch künftig unersetzlich ist – die Klimaziele seien dennoch erreichbar.
Die Studie gibt allen am Bau Beteiligten Hinweise und Empfehlungen:
- Bauherren: Klimaschutzziele (z. B. CO₂-Minderungsklassen) früh festlegen und verbindlich ausschreiben.
- Planer & Ausführende: Regional verfügbare CO₂-optimierte Baustoffe gezielt einsetzen.
- Öffentliche Hand: Klimafreundliche Ausschreibung und einfache Nachweisverfahren ermöglichen.
- Industrie: Standardisierte, zertifizierte Produkte und Verfahren bereitstellen.
Siebrecht betont: „Wir müssen raus aus der Projektphase und rein in die Serie, die Zeit drängt – und der Baustoff Beton kann, wenn richtig eingesetzt, Teil der Lösung sein.“
Download der Studie und weitere Informationen: www.bauindustrie-nord.de/stiftung
Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Jörn P. Makko